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Von einem Trauma ins Andere

Gewalt und Wohnungslosigkeit bei Frauen


Gewalterfahrungen in Familie oder Partnerschaft ist neben Armut ein wichtiger Auslöser von Wohnungslosigkeit bei Frauen.


Frauen, die wirtschaftlich abhängig sind und in konfliktgeladenen Beziehungen leben, haben nur die Wahl, einerseits zwischen dem Aushalten und in dieser Gewaltsituation zu verharren oder anderseits die Wohnung bzw. den Partner, mit dem Risiko der Obdachlosigkeit, zu verlassen. Der Frauenanteil unter den volljährigen Wohnungslosen liegt der Schätzung der BAGW im Jahr 2021 bei 33 Prozent (78.000 Frauen).


Wenn wir die das Straßenbild genauer betrachten, so sehen wir nur wenige Frauen, die offen sichtbar auf der Straße leben. Frauen versuchen so lange wie möglich ihre Wohnungslosigkeit zu verdecken, indem sie bei Freund*innen oder Angehörigen unterkommen, aber auch gehen sie Zwangsgemeinschaften ein oder leben in ungesicherten, unzumutbaren Wohnverhältnissen.


Es ist auch feststellbar, dass selbst in gemischtgeschlechtlichen Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe Frauen von übergriffigen Verhalten untergebrachter Männer berichten. Dahervermeiden wohnungslose Frauen solche Einrichtungen. Eher schlafen sie eher im Freien oder suchen sich frauenspezifische Angebote. Die Gewährung eines Schutzraumes für wohnungslose Frauen im Sinne der Istanbuler Konvention ist auch in der Wohnungslosenhilfe zu gewährleisten.

Quelle:

Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. Steigende Zahl Wohnungsloser im Wohnungslosensektor, Wohnungslosigkeit anerkannter Geflüchteter sinkt. 2021

Vgl. Empfehlung der BAG Wohnungslosenhilfe e.V. zur Organisation einer Beratungsstelle fürFrauen in besonderen sozialen Schwierigkeiten – aktualisiert Juni 2012

Vgl. UNTERKOFLER, Ursula. Bedarfe wohnungsloser Frauen mit schweren chronischenpsychischen Erkrankungen in München: Forschungsbericht. 2022.

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